KursteilnehmerInnen schreiben über ihr Leben in Südtirol.

Wie sind Sie nach Südtirol gekommen?

Als ich 19 Jahre alt war, bin ich nach Italien gekommen. Meine Tante hat für mich eine Arbeit gefunden.
Meine erste Schwierigkeit war die italienische Sprache. Innerhalb kurzer Zeit habe ich schnell gelernt. Ich hatte verschiedene Arbeiten: Kellnerin, Putzfrau, usw.
Nach drei Jahren in Bozen habe ich entschieden, eine Schule zu besuchen. Die Schule für Krankenpfleger war zweisprachig. Ich hatte große Schwierigkeiten, aber ich habe es geschafft.
In Bozen gefällt es mir, weil ich ein besseres Leben gefunden habe. Ich habe eine Familie gegründet.
Orjana

Ich wollte in ein anderes Land gehen.
Zuerst ist meine Mutter nach Italien gekommen. Sie hat eine Arbeit gefunden. Ich habe in Kolumbien als Ingenieurin gearbeitet. Ich verdiente zu wenig und ich arbeitete zu viel, deswegen bin ich nach Italien gekommen. Ich habe meine Söhne in Kolumbien gelassen, es war sehr schwierig für mich.
Ich bin mit dem Flugzeug geflogen, es war das erste Mal. Die Fahrt hat elf Stunden gedauert.
Ich bin im Winter gekommen. Das Wetter war sehr kalt. In Kolumbien gibt es keine Jahreszeiten. Meine Stadt war sehr warm, deshalb schmerzte mich die Kälte.
Angelica

Wie lebt es sich in Südtriol als italienischsprachige Südtiroler?

Ich bin in Südtirol geboren und ich habe immer hier gelebt. Ich liebe meine Heimat, meine Berge und die Leute, die hier wohnen.
Mir gefällt es sehr, dass hier zwei verschiedene Kiulturen zusammen leben, so kann ich verschiedene Sitten und Bräuche kennenlernen.
Es tut mir aber leid, dass es im Moment keinen politischen Willen gibt, eine zweisprachige Schule zu machen. Das wäre für mich toll.
Mir gefällt es sehr, auf den Bergen spazieren zu gehen, im See zu schwimmen…. Es gibt in Südtirol viele Möglichkeiten!
Mir gefällt es aber nicht, dass die Leute, die in anderen italienischen Städten wohnen, denken, dass wir hier in Südtirol alle Deutsche sind und nicht zu Italien gehören.
Ich habe viele Reisen gemacht und verschiedene Kulturen kennengelernt, aber ich bin immer gern zurückgefahren.
Meine Familie wohnt hier und mir gefällt, wie man hier leben kann.
Michela

Ich bin immer hier in Südtirol geblieben, so habe ich wenige direkte Vergleiche zu anderen Ländern.
Ich glaube, dass es uns hier nicht ganz schlecht geht: die Sozialdienste funktionieren hier besser als in andern Ländern. In anderen Provinzen sind sie privatisiert und in einigen haben sie die Hausdienste beendet. So müssen die Menschen, die Hilfe brauchen, in ein Altersheim gehen.
David